Das Val d'Hérens erstreckt sich vom Rhonetal bei Sitten südwärts bis zum Gipfel des 4`357 Meter hohen Dent Blanche. Das Seitental ist nicht nur bekannt für seine Eringerkühe, sondern ist auch geprägt von Jahrhunderte alten Dörfer mit typischen Holzhäuser und Kornspeichern. Die herrliche PostAuto-Linie führt von Sion über Vex und Evolène nach Les Haudères. Von hier aus führt eine weitere Linie hoch nach Arolla, einem ganzjährig bewohnten Bergdorf auf fast 2`000 Metern Höhe.
12.381, Sion - Vex - Evolène- Les Haudères
Das Sittener PostAuto-Netz ist eines der weitläufigsten im Land, quasi jedes Seitental in der näheren Umgebung ist an die Walliser Hauptstadt angebunden. So ist auch das Val d`Hérens, auf Deutsch Eringertal, gleich mit zwei Linien ab Sion erschlossen. Wichtigster Zubringer ist die Linie 381, welcher zehn Mal am Tag Sion mit dem Bergsteigerdorf Les Haudères verbindet. Sobald der Anschluss von der Bahn abgenommen wurden, lässt das Fahrzeug der Post den grosszügigen Busbahnhof hinter sich.
Über die Rhônebrücke gelangt der Linienbus ins Industriequartier Campsec. Während die Kurse der Linie 12.388 weiter ins Nachbarsdorf Bramois verkehren, biegen die Busse nach Les Haudères rechts ab und nehmen die Bergfahrt ins rund 400 Meter höherliegende Dorf Vex in Angriff. Dabei schmiegt sich die Strasse mit mehreren Serpentinen am Berghang hoch. Unterwegs ergibt sich ein herrlicher Ausblick auf die Tourbillonstadt. Rund zehn Minuten später trifft das PostAuto im beschaulichen Bergdorf Vex ein, welches das Bindeglied zwischen dem Rhonetal und dem Val d`Hérens bildet.
Im Dorfkern zweigt auch die Strasse in Richtung Dixence Staumauer (12.372) und Thyon 2000 (12.371) ab, welche allesamt vom lokalen Busunternehmen Theytaz Excursions erschlossen werden. Das Fahrzeug der Post bleibt jedoch auf der Hauptstrasse und rollt weiter taleinwärts. Schon bald folgt das Highlight der Val d`Hérens Linie, die Pyramiden von Euseigne. Die faszinierenden Erdformationen eingangs des kleinen Walliser Dorfes Euseigne sind nicht zu übersehen, denn die Strasse führt genau durch sie hindurch. Die 10 bis 15 Meter hohen Erdkegel,
von denen die meisten durch einen zuoberst thronenden Felsen geschützt werden, entstanden vor über 10'000 Jahren. Beim Rückzug des Eises liess die Gletscherzunge riesige Schutthaufen zurück, die auch Felsbrocken enthielten. Regen und Schmelzwasser befreiten nach und nach diese Felsbrocken. Während sich das Wasser um die Felsen herum weiter in die Tiefe arbeitete, bildeten die Gesteinsbrocken Schutzkappen und liessen dieses bekannte Naturdenkmal entstehen. Nach einem kurzen Halt im nahegelegenen Dorfkern geht die Reise für das PostAuto weiter taleinwärts.
Das Val d' Hérens, auf Deutsch Eringertal, erstreckt sich von Sion rund 30 Kilometer südwärts hinauf zu den Gipfeln von Mont Collon und Dent Blanche. Das französisch sprechende Walliser Seitental bildet auch die Heimat von unzähligen Eringerkühen. Bekannt ist die kleinste Rinderrasse von Europa für die traditionellen Kuhkämpfe, welche mehrmals im Jahr im Wallis stattfinden und etliche Zuschauer anziehen. Doch zurück zur Reise. Die relativ gut ausgebaute Hauptstrasse wechselt nach La Luette die Talseite, wobei der la Borgne Fluss überquert wird und führt dann ins rund 6 Kilometer entfernte Evolène.
Der Wander- und Skiferienort bildet mit einem Coop, der Post sowie einem Ärtztezentrum das Versorgungszentrum des Tales. Der Jahrhunderte alte Dorfkern, mit den typisch dunkelbraunen Walliser Holz-Chalets, ist für den Durchgangsverkehr gesperrt. So umfährt auch das PostAuto den Ortskern über die Umfahrungsstrasse und bedient Evolène nur am Rande. Durch die Frontscheibe hindurch wird nun der Blick auf den über 3`600 Meter hohen Dent du Perroc frei. An dessen Fusse befindet sich die Ortschaft Les Haudères, die Zieldestination der PostAuto-Linie 381.
Vorbei an der Arena von Hérense, die extra für die Austragung der Eringerköniginnen-Kämpfe erbaut wurde, trifft der Linienbus nach rund einer Stunde Fahrzeit auf dem verwinkelten Postplatz von Les Haudères ein. Die schmucke Ortschaft am Schnittpunkt des Vallon de Ferpècle und des Val d'Arolla bildet den Ausgangspunkt von zahlreichen Wander- und Bergsteigerrouten im Sommer und sowie Schneeschuh- und Skitouren im Winter. Im historischen Dorfkern, der zum Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder zählt, laden zudem zahleiche charmante Hotels und Restaurants zum Verweilen ein.
12.382, Les Haudères - Arolla
Die Haltestelle Les Haudères, centre bildet den Ausgangspunkt von zwei weiterführenden PostAuto-Linien, welche die beiden Seitentäler von Ferpècle (12.383) und Arolla erschliessen. Ganzjährig sieht der Fahrplan sieben Verbindungen ins rund zehn Kilometer entfernte Bergdorf vor. Je nach Umlauf ist die Arolla-Linie direkt mit den Kursen aus Sion durchgebunden. Sobald alle Gäste an Bord sind, kann die rund 30 Minütige Bergfahrt beginnen. So lässt das PostAuto Les Haudères hinter sich und rollt auf der schmalen Strasse bergwärts.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts hinein war Arolla nur auf einem Maultierpfad erreichbar. Die Kraftwerkgesellschaft «Grande Dixence» errichtete erst 1960 eine Zufahrtsstrasse und baute diese für ihre Lastwagen aus. Acht Jahre später wurde die einzige Verbindung ins Tal mit mehreren Lawinengalerien wintersicher gemacht und ist seither ganzjährig geöffnet. Während sich die Route am rechten Berghang entlang schlängelt, wird durch die Frontscheibe der Blick auf die imposanten Arollagletscher und den 3`637 Meter hohen Mont Collon frei.
Auf halbem Weg erreicht der Bergbus den schmucken Weiler La Gouille. Von hier kann in rund 45 Minuten hinauf zum Lac Bleu gewandert werden, einem malerischen Bergsee mit tief blauem Wasser. Das Fahrzeug der Post folgt derweil dem Verlauf der Borgne d`Arolla und gelangt über die Haltestellen Satarma und Pramousse zum Hôtel Aiguille de La Tza, das zu Beginn des letzten Jahrhunderts erbaut wurde. Ab hier werden die letzten 100 Höhenmeter hinauf nach Arolla in Angriff genommen. Nachdem bei der letzten Spitzkehre der Einstieg in das rund 50 Kilometer grosse Skigebiet passiert wurde,
trifft das PostAuto kurz darauf im schmucken Dorfkern ein. Das letzte Dorf im Val d'Hérens liegt auf einer beachtlichen Höhe von 1`998 Metern über Meer und ist ganzjährig bewohnt. Die schon im Mittelalter errichtete Siedlung wurde im 19. Jahrhundert von Alpinisten entdeckt. Mit dem Bau von zahlreichen Hotels verwandelte sich die Ortschaft langsam in ein Touristenort. Heute wird das idyllisch gelegene Dorf, abseits des Massentourismus, von Wanderern und Bergsteigern im Sommer sowie Skifahrern, Skitourgängern, Langläufern und Schneeschuhwanderern im Winter besucht.
Last Update: 14.11.2024
Zuletzt gereist: 02.08.2023