La Forclaz Linie

12.383, Les Haudères - La Forclaz VS - Ferpècle

Das Bergdorf Les Haudères bildet die ÖV-Drehscheibe im Val d`Hérens. So kommen hier gleich drei Linien zusammen, welche allesamt von der Regie Sion betrieben werden. Je nach Verbindung ist die Linie nach La Forclaz mit der Zubringerlinie aus Sion (12.381) oder den Kursen aus dem Arollatal (12.382) durchgebunden. Der Fahrplan sieht rund acht tägliche Verbindungen in die Bergdörfer vor. Sobald alle Fahrgäste umgestiegen sind, kann der Bergbus die schmale Fahrstrasse ins Dorf La Sage in Angriff nehmen. 

Dabei überwindet der Linienbus innert kürzester Zeit 200 Höhenmeter. Bei der Haltestelle Taillau verzweigt sich die Strasse nach Villaz und La Forclaz. Das PostAuto entscheidet sich für die erste Variante und unternimmt eine kurze Stichfahrt, um die beiden Bergdörfer zu erschliessen. La Sage und Villaz zeichnen sich durch die intakten Ortsbilder mit den typischen Walliser Holzhäusern und der herrlichen Lage auf der Sonnenterrasse aus. Vor dem Restaurant Col de Torrent endet die Strasse und so wendet auch der Bus und fährt anschliessend den gleichen Weg zurück zur Abzweigung.

Diesmal führt die Fahrt weiter zum Col-de-la-Forclaz und der gleichnamigen Streusiedlung. La Forclaz entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten vom einfachen Bergbauerndorf in eine vom sanften Tourismus geprägte Feriendestination. Im Sommer können von hier diverse Gletscher- und Hüttenwanderungen unternommen werden, im Winter steht ein kleines aber feines Skigebiet mit drei Liften zu Verfügung. Ein kleiner Lebensmittelladen, ein Sportgeschäft sowie das Restaurant le Grenier bilden das eigentliche Zentrum. Hier wenden die ganzjährigen Verbindungen

und fahren im Anschluss in der Regel auf direktem Weg zurück nach Les Haudères. Nur im Hochsommer verkehren drei Kurspaare weiter ins Hochtal hinein nach Ferpècle. So schlängelt sich die schmale Strasse, vorbei an den Weilern Seppec und Prafloric, rund drei Kilometer weiter ins Tal hinein. Die traditionelle Lebensgrundlage im oberen Val d'Hérens ist die Alpwirtschaft. Die charaktderistischen Holz-Chalets und ausgedehnten Weiden für das Vieh prägen auch heute noch das Bild des Tals. Nach rund 10 Minuten ist bei der schmucken Häusersiedlung Les Salay die Endstation erreicht.

Hier kommt das Val d’Hérens zu seiner krönenden Vollendung. Der Blick wird nun frei auf die wuchtigen Drei- und Viertausender, von deren Flanken zwei mächtige Gletscher züngeln. Wer noch näher an das eindrückliche ewige Eis will, kann von hier aus den grandiosen Talabschluss zu Fuss aufzusuchen. Die beiden Gletscher von Ferpècle gehören zum 420 km² grossen Einzugsgebiet der weltweit zweithöchsten Staumauer - der Grande Dixence. Der Stausee wird von insgesamt 50 Gletschern gespiessen, dessen Wasser mit einem über 100 kilometerlangen Stollensystem in den See geleitet wird.