Gornergrat Bahn

139, Zermatt - Riffelalp - Gornergrat

Der bei Wanderern, Klettern und Skifahrern beliebte Walliser Bergort bildet den Ausgangspunkt der höchstgelegenen Zahnradbahn im freien von Europa. In der Hochsaison nehmen die kupferfarbenen Züge alle 20 Minuten die 9.34 Kilometer lange Strecke zum 3`089 Meter hohen Gornergrat in Angriff. Sobald Einheimische wie auch Gäste aus der ganzen Welt eingestiegen sind, kann die 40 minütige Bergfahrt beginnen. Die schmalspurigen Gleise führen direkt durch den Zermatter Ortsteil Obermatten zur Getwingbrücke.

Unmittelbar danach befindet sich links in einem rund 250 Meter langen Depotstollen die Einstellhalle der Fahrzeuge. werden die Züge über Nacht abgestellt und gewartet. Dank der Erdwärme ist es im Berginnerern das ganze Jahr über angenehme 14 Grad warm. Die Kurszüge zum Gornergrat folgen jedoch der offenen Strecke hoch zum Findelbachviadukt. Nachdem im Jahre 1891 Bahnlinie Visp-Zermatt eröffnet wurde, gab es rasch Bestrebungen eine Ausflugsbahn hinauf aufs weltbekannte Matterhorn zu errichten. Trotz das die Konzession für die Matterhornbahn erteilt wurde, 

konnte das Projekt wegen Krankheit des Initianten und fehlenden finanziellen Mitteln nicht realisiert werden. 1892 erteilte der Bundesrat der parallel projektierten Gornergrat die Baubewilligung. Nach sechs Jahren Bauzeit konnte die Zahnradbahn am 20. August 1898 feierlich eröffnet werden. Zurück in die Gegenwart. Auf der Bergfahrt ergibt sich ein herrlicher Ausblick auf den Zermatter Ortskern und natürlich das weltbekannte Matterhorn. Nach der Kreuzungsstelle Findelbach gelangt der Zug nach dem passieren des Landtunnels auf die 2`211 Meter hohe Riffelalp.

Nahe der Station liegt das Hotel Riffelalp. Beim Bau der Bergbahn konnte es aufgrund der Linienführung nicht direkt angebunden werden. So wurde der Hotelkomplex 1899 mit einer knapp 500 Meter langen Tramstrecke erschlossen. Nach einem verehrenden Brand wurde das Riffelalptram 1961 stillgelegt und erst 40 Jahre später wieder in Betrieb genommen. Die  Wagen seit der Reaktivierung den Strom nicht mehr von einer Oberleitung, sondern sind Akkubetrieben. Die Komposition der Gornergrat Bahn rattert nun auf der Doppelspurigen Strecke zur Dienststation Riffelboden. 

Anfangs verkehrte die Gornergratbahn nur im Sommer. Erst 1928 lies man Züge erstmals auch im Winter fahren, je nach Schneeverhältnissen bis zur Riffelalp oder zum Riffelboden. Das besonders lawinengefährdete Teilstück am Riffelbord verhinderte die Fahrt bis zum Gipfel. Erst mit der 1941 erstellten 770 Meter langen Lawinengalerie, konnte der Ganzjahresbetrieb bis zur Endstation Gornergrat realisiert werden. Der nächste Halt befindet sich kurze Zeit später beim Riffelberg. Der Bahnhof steht mitten im 360 Pistenkilometer grossen Skigebiet Matterhorn Ski Paradies. 

Dementsprechend viele Schneesportler benützen die Bergbahn im Winter als Einstieg ins gigantische Skigebiet. Die Schmalspurbahn, welche übrigens mit dem Zahnradsystem Abt ausgestattet ist, kämpft sich unterdessen weiter Bergwärts. Seit ihrer Eröffnung wird die Bahn mit Drehstrom betrieben. Dieser ermöglicht zwar einen einfacheren elektrischen Aufbau im Fahrzeug, jedoch benötigt damit jedes Gleis zwei Fahrleitungen und die Triebfahrzeuge brauchen zwei nebeneinanderliegende Stromabnehmer. Nachdem die letzte Unterwegs Station beim Rotenboden passiert wurde,

erreicht die kupferrote Komposition nach 9.34 Kilometern den Gornergrat. Der Endbahnhof liegt auf einer beachtlichen Höhe von 3`089 Metern über Meer. Mitten im Monte Rosa Massiv ergibt sich ein herrlicher Ausblick auf die Alpenwelt sowie den Gornergletscher. Bei schönem Wetter kann man sogar über 20 Viertausender bewundern, darunter die Dufourspitze, das Allalinhorn und natürlich das weltbekannte Matterhorn. Nachdem man die gute Höhenluft und die einmalige Aussicht genossen hat, bringt einem die Gornergrat Bahn in gut 35 Minuten wieder zurück ins Tal nach Zermatt.