Eison - Linie

12.386, Sion - St-Martin VS - Eison

In der Walliser Kantonshauptstadt starten neben den touristisch wichtigen Verbindungen nach Crans sur Sierre 12.353 oder nach Les Haudères 12.381 auch mehrere kleine Nebenlinien. Die Linien 386 und 388 sind für die ganzjährige Erschliessung der Dörfer an der rechten Bergflanke des Val d`Hérens zuständig. Rund alle zwei Stunden verlässt ein PostAuto den Busbahnhof in Richtung Fontany. Doch bevor die Bergfahrt beginnt, überquert die Linie die Rhone und gelangt ins Industriequartier Pâquerettes.

Während die Hauptlinie nach Les Haudères 12.381 hier abbiegt und sich auf der gut ausgebauten Strasse empor nach Vex schlängelt, verkehren die Busse der Linie 386/388 weiter ins schmucke Nachbarsdorf Bramois. Der enge und mit Pflastersteinen ausgebaute Dorfkern wurde bereits 1968 mit Sion fusioniert. Am Rande des Dorfs beginnt dann die Steigung hinauf zum Mont-Noble. Der "adlige Berg", wie die aussichtsreichen, aber steilen Hänge oberhalb Bramois genannt werden, ist im unteren Abschnitt noch von vielen Rebbergen geprägt. 

Je mehr Haarnadelkurven das PostAuto hinter sich lässt, desto felsiger und abschüssiger wird die Landschaft am Strassenrand. Innert wenigen Minuten bezwingt der Linienbus stolze 600 Höhenmeter und trifft wenig später bei der  Abzweigung Fontany ein. Hier gabelt sich die Strecke nach Nax (12.388) und Eison (12.386). Da jeweils nur eine der beiden Linien direkt ab Sion verkehrt, muss man je nach Verbindung bei der Haltestelle Fontany auf den Anschlussbus umsteigen. Sobald alle Passagiere (hoffentlich) im richtigen Fahrzeug sitzen, kann die Reise weiter gehen.

Die Strasse schmiegt sich an der steilen Ostflanke des Val d`Hérens entlang weiter ins Tal hinein. Der nächste Halt befindet sich in der authentischen Ortschaft Mase. Hier wird die etwas breitere Umfahrungsstrasse kurzzeitig verlassen, um den ein wenig höherliegenden engen Dorfkern mit den gut erhaltenen historischen Bauernhäuser zu erschliessen. Nun umfährt das PostAuto mit einem weiten Bogen den tiefen Einschnitt vom Manna Tobel bevor bereits die nächste Ortschaft erreicht ist, Suen. Nur rund einen Kilometer weiter südlich befindet sich der Hauptort Saint-Martin.

Bei der Haltestelle poste befindet sich mit Käserei und Lebensmittelladen das eigentliche Versorgungszentrum der sonnenverwöhnten Bergdörfer. Hier besteht gelegentlich Umsteigemöglichkeit an die Linie 12.387, welche steil bergab in den Talgrund des Val d`Hérens zum Weiler Praz-Jean fährt, wo Anschluss an die Linie 12.381 nach Evolène und Les Haudères besteht. Doch zurück zur eigentlichen Reise. Ohne grossen Aufenthalt passiert das Fahrzeug der Post die Kirche und durchfährt anschliessend den wiederum äusserst schmalen alten Dorfkern von St-Martin.

Im Anschluss beginnt der letzte Aufstieg hoch ins noch einmal rund 250 Meter höherliegende Eison. Die enge Strasse schlängelt sich dabei weiter der imposant abfallenden Bergflanke entlang. Wenig später trifft man im malerischen und gut erhaltenen Dorfkern ein. Die Endstation befindet sich schliesslich nach rund einer Stunde Fahrzeit ganz am Ende des Dorfes im Weiler La Crettaz auf 1`650 Metern. An diesem aussichtsreichen und abgeschiedenen Ort voller Ruhe endet auch die Strasse und geht in einen lieblichen Wanderweg über. So wendet das PostAuto und fährt wenig später wieder zurück nach St-Martin.