126, Aigle – Ollon – Monthey – Champéry
Im Schmalspurbahnhof von Aigle starten die Linien nach Les Diablerets (123), Leysin (125) und Champéry. Auf dem ersten Abschnitt bis nach Monthey wird an Werktagen im 30 Minuten Takt gefahren. So lässt die moderne Zugskomposition aus dem Hause Stadler Aigle hinter sich und fährt an der Betriebswerkstatt der AOMC vorbei nach Ollon. Nachdem die Ortschaft mit mehreren Haltestelle bedient wurde, folgt das Trasse der Hauptstrasse quer auf die andere Seite des Rhonetals nach Collombey.
Die Eisenbahn fährt anschliessend mitten durch die Wohnsiedlung am Keilbahnhof En Place vorbei bis zum Kopfbahnhof Monthey Ville. Dieser erste Abschnitt wurde 1907 von der damals eigenständigen Chemin de fer électrique Aigle–Ollon–Monthey eröffnet. Nachdem der Lokführer den Führerstand gewechselt hat, nimmt jeder zweite Zug die Bergfahrt nach Champéry in Angriff. Doch zuerst muss der Triebzug die Stichstrecke zurück zur Haltestelle En Place zurückfahren, wo er nun links abbiegt und den ersten Zahnstangenabschnitt in Angriff nimmt.
Ursprünglich war die 1909 eröffnete Monthey-Champéry-Morgins-Bahn (MCM) mit dem System Strub ausgerüstet. Nachdem 1999 sämtliche Schmalspur-Bahnen rund um Aigle zur Transports Publics du Chablais (TPC) fusionierten, begann man die Strecke nach Champéry umfassend zu sanieren. Um den Betrieb zu vereinheitlichen wurde die Strub Zahnstangen durch das System Abt ersetzt und die Fahrleitungsspannung von 950 auf 1500 V erhöht. Die Bahn schlängelt sich über Chemex weiter in das Val d’Illiez hinein zum Bahnhof Troistorrents.
Eigentlich sah die vom Bund erteile Konzession den Bau einer Zweigstrecke von hier nach Morgins vor, daher auch der Namen Monthey–Champéry–Morgins Bahn. Da es beim Bau der Hauptstrecke zu immensen Kostenüberschreitungen kam und anschliessend auch die Passagierzahlen unter den Erwartungen blieben, schob die Gesellschaft das Projekt immer wieder nach hinten. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Realisierung der Nebenstrecke dann definitiv vom Tisch. 1946 fusionierte die Gesellschaft dann mit der benachbarten MCM und nannte sich fortan Aigle-Ollon-Monthey-Champéry-Bahn (AOMC).
Gemächlich kurvt der Zug immer weiter ins Tal hinein und gewinnt stetig an Höhe. Nach der Haltestelle La Cour nimmt der Triebzug den dritten und letzten Zahnstangen Abschnitt in Angriff, der mit bis zu 135 Promille Steigung hoch nach Champéry-Village führt. Bereits 1857 wurde hier das Grand Hotel Dents du Midi eröffnet, womit der Fremdenverkehr in einem der ältesten Tourismusorte der Schweiz einsetzte. Um insbesondere das Skigebiet Portes du Soleil besser zu erschliessen, wurde die Strecke 1991 bis zur Talstation der Croix de Culet Luftseilbahn verlängert, wo die Gleise auch heute noch Enden.
126, Aigle - Ollon - Monthey - Champéry
Fährt:
ganzes Jahr, täglich
Schmalspur, teilweise Zahnrad
Nur 2. Klasse
Transports Publics du Chablais (aomc) | TPC, Aigle | 024 468 03 30 | www.tpc.ch | info@tpc.ch
Last Update: 14.11.2024